Johanna Benrath

Was lernt man vor allem am Theater?

Im Theater hab ich gelernt, genau zuzuhören und zuzuschauen, ohne direkt zu bewerten. Stattdessen achte ich mehr darauf, was bei mir ankommt, was die Körper und Stimmen erzählen und wie sich was transportiert. Ausserdem finde ich es toll, dass es möglich ist, innerhalb einer künstlerischen Arbeit mehrere Interessen und Ebenen zu verfolgen, die sich gegenseitig bereichern. Wenn in der Inszenierung dann am Ende alle Personen mit ihren Interessen sichtbar werden, macht mich das glücklich.

Dein Lieblings-Schimpfwort?

Das habe ich aus Wien mitgenommen: Ungustl. Ein Ungustl ist eine Person, die durch streitsüchtiges, unmoralisches oder unfaires Verhalten unangenehm auffällt. 

Was möchtest du machen wenn du alt bist?

Wenn ich alt bin, möchte ich in einer schönen Stadt wohnen und zwar in einem Haus mit meinen Freund:innen. Ich möchte im Park sitzen, Kuchen essen und Rauchen im Café, lesen im Park, ins Theater gehen und mit meinem Dackel spazieren gehen. Also eigentlich möchte ich mein Leben so, wie es jetzt ist, nur langsamer, ohne Leistungsdruck und mit Dackel.


Biographie 
Johanna Benrath ist Theaterregisseurin, lebt und arbeitet in Zürich. Sie studierte von 2012 - 2017 Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Freien Universität in Berlin und anschließend von 2017 - 2020 Theaterregie an der Zürcher Hochschule der Künste.

Sie arbeitet für Stadttheater und die Freie Theaterszene. Gemeinsam mit dem netzwerk «wildi blaatere» realisiert sie Theaterarbeiten, die sich mit Modernen Mythen beschäftigen. Die Themen ihrer Arbeiten kreisen um Hochstapelei, Lügen, Fiktion, Ritter und Happy Ends.

Johanna interessiert sich für verspielte und starke Figuren, die ihre eigene Geschichte erzählen wollen. Ausserdem liebt sie kollaboratives Arbeiten, künstlerischen Austausch und Arbeiten mit Improvisation.