Ivna Žic

Regie & Kollaborateur*in

Warum bist Du gerade hier und nicht anderswo?
Jetzt gerade bin ich hier, in Zürich, und nicht anderswo, weil wir GEBROCHENES LICHT proben. Das schöne am Theater: Man muss da sein, hier und kann nicht anderswo sein, es geht nicht digital oder per Mail, es geht nur hier und jetzt. Gemeinsam.

Wartest Du auf etwas?
Momentan nicht wirklich, die Tage sind voll, wir sind mitten in Endproben und die Premiere rückt von Stunde zu Stunde näher. Das ist eher ein Rauschen der Zeit als ein Warten.

Was oder wer fehlt Dir?
Etwas Ruhe im Tag, zum Schreiben, zum Spazieren, zum Lesen, für Gespräche mit Zeit. Aber das kommt bald wieder — und dann wird mir das Proben fehlen.

Hast Du Zeit?
Ich nehme sie mir, jeden Tag aufs Neue.

Biografie
Ivna Žic, geboren 1986 in Zagreb, aufgewachsen in Zürich, hat ein feines Gespür für Text, und eine Obsession für Sprache(n), Vielsprachigkeit und die Räume, die sich dazwischen auftun. Sie wandert beständig zwischen dem Schreiben und dem Inszenieren, nicht erst seit ihrem Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Giessen und Schauspielregie an der Theaterakademie Hamburg, und Szenischem Schreiben bei uniT Graz – vermehrt auch in freien und kollektiven Konstellationen. Sie schrieb und inszenierte, u.a., am Schauspielhaus Wien, Theater Winkelwiese, Roxy Birsfelden, Luzerner Theater, Schauspiel Essen und der Gessnerallee. Mit ihrem Stück «Die Vorläufigen» gewann sie 2011 den Autorenwettbewerb der Stadt Konstanz und St. Gallen und erhielt den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik. 2013–2015 entstand in Wien das Theater- und Übersetzungsprojekt «DIE SHOULD SEA BE FALLEN IN» (nach «Die Schutzbefohlenen»/E. Jelinek) gemeinsam mit Versatorium – Verein für Gedichte und Übersetzen, mit Einladungen an das Burgtheater, Theater Bremen, Theater Freiburg, Schauspielhaus Zürich/Winkelwiese. Sie erhielt u.a. das DramatikerInnen Stipendium des österreichischen Bundeskanzleramtes 2015 sowie einen Werkbeitrag von Pro Helvetia. Mit den Autorinnen Katja Brunner, Daniela Janjic, Gerhild Steinbuch und Darja Stocker schreibt und performt sie, auch kollektiv, als «Institut für Chauvinistische Weiterbildung». Ihr Romandebut «Die Nachkommende» erschien im August 2019 bei Matthes&Seitz.

Foto: © Flavio Karrer