Le Sacre du Printemps
Der Frühling naht. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Die Menschen versammeln sich und führen ein Opferritual zu Ehren der Erde. Am Ende tanzt sich eine Auserwählte zu Tode. Das ist – in aller Kürze – die Handlung des 1913 uraufgeführten «Le Sacre du Printemps» (zu dt. das Frühlingsopfer).
Die Faszination für vormoderne Mensch-Natur-Beziehungen bewegten einst den Komponisten Igor Strawinsky und den Choreografen Vaslav Nijinsky zu ihrem bahnbrechenden Werk. Ein Jahrhundert später schlägt das Interesse in eine Notwendigkeit um. Die Notwendigkeit, das Verhältnis zur Erde zu überdenken. Wer opfert hier eigentlich wen? Und wenn sich am Ende die Menschheit selbst opfert, wie könnte ein Neuanfang aussehen?
Der belgische Choreograf Michiel Vandevelde nimmt sich «Le Sacre du Printemps» an und verleiht dem Opferritual ein prägnantes Update. Vandevelde reduziert das für ein grosses Tanzensemble geschriebene Stück auf ein Duett und lässt auf die Komposition Strawinskys eine zeitgenössische folgen. Aus Handzeichen und Gesten – einer der frühesten Formen zwischenmenschlicher Verständigung – entspringt die Choreografie des Abends. Wenn der letzte Ton Strawinskys verhallt, kündigen pulsierende Beats Teil zwei an. Der Beginn eines faszinierend zärtlichen Versuchs, einem Leben in Koexistenz Form zu verleihen.
Sprache: nicht sprachbasiert
Dauer: ca. 65 Minuten
Inhaltliche Sensibilisierung: plötzliche Lichtänderungen, Nacktkeit, Intimität
Altersempfehlung: Ab 16 Jahren
Mit
David Attenberger und Brandy Butler
Produktionsteam
Konzept, Choreografie, Licht: Michiel Vandevelde
Komposition: Igor Strawinsky & Fallon Mayanja
Szenografie & Textilkunst: Elen Braga
Kostüm: Stef Van Looveren
Video: Juan Ferrari
Dramaturgie & Text: Eneas Nikolai Prawdzic
Regieassistenz: Gina Müller
Szenografieassistenz: Noé Wetter
Kostümassistenz: Flurina Vieli
Hospitanz: Mia Frick
Stimmen: Brandy Butler, Edward Butler Junior, Nina Braun, Challenge Gumbodete, Lulu Obermayer